Mit großem Interesse haben zahlreiche Bischofsmaiser Bürgerinnen und Bürger den Ausführungen von Bürgermeister Walter Nirschl bei der Bürgerversammlung im Landgasthof Hirmonshof am Mittwochabend zugehört.
Nirschl ging zunächst auf Zahlen und Fakten rund um die Gemeinde ein. Die Einwohnerzahl sei leicht steigend. Zum 15. November hatten 3359 Menschen ihren Hauptwohnsitz in Bischofsmais, 63 Personen hatten zu diesem Stichtag einen Nebenwohnsitz angemeldet.
In diesem Jahr seien zudem bereits 35 Bischofsmaiser Kinder auf die Welt gekommen. Ihnen gegenüber stehen 30 Sterbefälle. 26 Paare haben den Bund der Ehe geschlossen, acht Paare haben sich scheiden lassen.
Die monatlichen Übernachtungen und Gästeankünfte liegen über dem Vorjahresniveau. Besonders bemerkenswert sei laut Bürgermeister Nirschl auch die Anzahl der Tagestouristen am Geisskopf.

Bürgermeister Walter Nirschl bnlickte auf das Jahr 2023 zurück und gab einen Ausblick auf 2024 und 2025. (Foto: Touristinfo)
Zahlreiche Investitionen haben die Schulden der Gemeinde auf 4.020.435 Euro ansteigen lassen, was eine Pro Kopf Verschuldung von 1197 Euro bedeutet. Es handle sich jedoch um „rentierliche Schulden“, sagte der Bürgermeister. Die Gemeinde habe zum Beispiel mit dem Kindergarten in die Zukunft investiert.
Neben dem Kindergarten hat im Jahr 2023 vor allem die Kreisumlage mit 1.891.555 Euro zu Buche geschlagen. Auch die Stromkosten seien stark gestiegen. 2022 habe die Gemeinde noch etwa 42.000 Euro gezahlt, 2023 seien es schon etwa 124.000 Euro gewesen. „Die Sammelausschreibung aller Bayerischen Gemeinden ist genau in die Zeit gefallen, in der der Strom am teuersten war“, erklärte Nirschl auf Nachfrage.
Bei den Einnahmen sei der Einkommenssteueranteil mit 1.875.000 Euro sehr erfreulich. Bei der Gewerbesteuer dagegen merke man, dass sich einige Firmen zurückstellen haben lassen, weshalb diese nur 673.030 Euro betrug. „Nächstes Jahr wird das wieder anders aussehen“, sagte Nirschl.
Beim Rückblick auf das bisherige Jahr 2023 ging Nirschl zunächst auf die Bachrenaturierung und den Bau des Spielplatzes „Bärnstoa“ ein. Das frühere Firmengelänge sei an dem Standort nicht ideal gewesen, so Nirschl. Der Spielplatz werde bestens angenommen und sei eine Bereicherung und Aufwertung für die Gemeinde. Der Dank des Bürgermeisters ging hier an den heimischen Künstler Hermann Maier, der ein Kunstwerk zum Gesamtprojekt beigetragen habe.
Millionenprojekte Kindergarten und E-Bike-Trails mit Brücke
Auch beim Millionenprojekt Kindergarten sei langsam ein Ende abzusehen. Die Räumlichkeiten wurden bereits bezogen, im Frühjahr folgen noch die Außenanlagen. „Ich bin mir sicher, dass wir einen der schönsten und am besten ausgestatteten Kindergärten im Landkreis geschaffen haben“, sagte Nirschl. Ein Vorteil des Standortes sei, dass keine neue Heizung benötigt wurde. Die Heizung der Grundschule könne die zusätzlichen Räumlichkeiten problemlos bewältigen.
Ein neues Aushängeschild der Gemeinde werden auch die E-Bike-Trails mit Fußgängerbrücke im Bereich Unterbreitenau. Der erste Trail sei schon fast fertig und auch der behindertengerechte Trail sei bereist in Arbeit. Die Arbeiten an der Brücke haben ebenfalls begonnen. Der Dank des Bürgermeisters ging hier an Dominik von Poschinger-Bray, der in Eigenregie noch eine Parkplatzerweiterung umsetzt. Die Zusammenarbeit laufe problemlos.
Die neu gegründete Sparte Mountainbike des SV Bischofsmais dürfe sich zudem freuen, dass auch die Arbeiten am Pumptrack beim Sportplatz vorangehen. Hier können Kinder und Jugendliche künftig ausgiebig üben.
Vom Pflegeheim am Schochert stehe mittlerweile das Bürogebäude. Der Bürgermeister zeigte den Anwesenden Visualisierungen, wie die Anlage nach Fertigstellung aussehen soll. Der Breitbandausbau schreite ebenfalls gut voran. Am alten Friedhof bei der Kirche seien zwei Urnenstehlen errichtet wurden und an der Kläranlage wurden Abflussmessungen durchgeführt.
Wie sich Bischofsmais in Zukunft entwickeln soll, haben sich einige Bürgerinnen und Bürger im Rahmen eines Zukunftsprojektes überlegt. An den dort entstandenen Ideen werde nun nach und nach gearbeitet. Nirschl nutzte die Gelegenheit, um sich nochmals bei allen Beteiligten zu bedanken. Auch an Alois Saller ging ein besonderer Dank. Saller habe sich intensiv mit der Ertüchtigung der bestehenden Radwege auseinandergesetzt und sich eine sichere Radverbindung nach Regen überlegt.
Viele Veranstaltungen und Kultur
Schließlich blickte Bürgermeister Nirschl noch auf zahlreiche Veranstaltungen der Senioren, der Jugendlichen und des Kulturausschusses zurück. „So viel Kultur wie wir haben nur wenige Gemeinden“, sagte er. Mit Manuela Topolski gehe es auch in der ILE Grüner Dreiberg voran. Die neue Regionalmanagerin sei eine Bereicherung und bringe viele Ideen und Projekte ins Rollen. In Bischofsmais fand wieder die ILE-Ausbildungsmesse statt und auch ein Vortrag im Baderhaus zum Thema Energie fand großen Anklang.
Zu den für die nächsten Jahre geplanten Projekten gehören der Hochbehälter Habischried und ein Regenrückhaltebecken in Hochbruck. Unter anderem den zahlreichen Tagestouristen am Geisskopf habe man zu verdanken, dass EDEKA Hartmannsgruber einen Vollsortimenter bauen wird.
Bevor er die Fragen aus dem Publikum beantwortete, lud Nirschl noch herzlich zum Bischofsmaiser Christkindlmarkt am 2. Und 3. Dezember ein und gab einen Ausblick auf anstehende Kulturveranstaltungen.
Ein Bürger erkundigte sich, ob es ein Verkehrskonzept gebe, wenn durch EDEKA und die neuen E-Bike-Trails noch mehr Autos durch den Ort fahren werden. „Eine Umgehung können wir nicht bauen“, sagte Nirschl. Temporeduzierungen und bauliche Maßnahmen könnte man andenken, hier müsse aber immer das Landratsamt hinzugezogen werden.
Eine Bürgerhalle, wie sie sich einige Bürger wünschen würden, stehe zwar nicht ganz oben auf der Prioritätenliste, Nirschl sei sich aber sicher, dass etwas in der Art irgendwann kommen werden. Eine Frage nach einer Wiesenbestattung im Friedhof beantwortete Nirschl damit, dass es möglich sei, sich im Boden mit nur einer kleinen Platte beerdigen zu lassen. Ein weiterer Bürger nutzte die Gelegenheit und appellierte an alle, die Kinder zum Spielen eines Musikinstruments zu motivieren. Vielen Musikgruppen fehle der Nachwuchs.
Nach Beantwortung aller Fragen endete die Bürgerversammlung. Die Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit, um sich noch weiter auszutauschen.

Der Saal im Landgasthof „Hirmonshof“ war voll besetzt. (Foto: Touristinfo)